Die Außentemperaturen der kommenden Tage liegen in weiten Teilen Österreichs nahe dem Gefrierpunkt. Untersuchungen zur Völkerentwicklung anhand von Populationsschätzungen zeigen, dass die Völker nach diesen Frostnächten spätestens in drei Wochen brutfrei sind. Das bedeutet, dass die Völker dieses Jahr etwas früher als gewohnt ungefähr ein bis zwei Wochen vor Weihnachten bereit für die Winterbehandlung sind.

Wenn die Bienen eng in ihrer Wintertraube beziehungsweise zwischen den Wabengassen sitzen, ergeben sich gute Bedingungen für eine abschließende Winterbehandlung gegen die Varroa-Milbe. Damit wäre unser empfohlenes Varroa-Bekämpfungskonzept für diese Saison erfolgreich abgeschlossen.
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt eine Varroa-Diagnose-Windel unter Ihre Völker in den Boden zu schieben. Nach einer Woche sollte der natürlichen Milben-Totenfall ausgewertet werden. Liegt der Milbenfall bei einer Milbe pro Tag, ist eine winterliche Restentmilbung erforderlich.
Im Winter bieten sich zwei Methoden zur Restentmilbung an.
Träufeln
Geträufelt wird die Oxalsäure in die besetzten Wabengassen der Bienenvölker. Je kälter es ist, um so enger sitzt die Bienentraube, je enger die Traube sitzt, um so besser kann die eingeträufelte Oxalsäure wirken. Sie wird dabei besser von den Bienen unter sich verteilt und beinahe jede Biene kommt mit der Säure in Kontakt.
Verdampfen
Das Gegenteil ist beim Verdampfen der Fall. Hier sollte kaum ein Flugbetrieb herrschen und die optimale Temperatur liegt bei rund 10° Celsius. In diesem Fall sitzt die Bienentraube in der Beute relativ locker und die im Stock zum Verdampfen gebrachte Oxalsäure kann sich zwischen den Bienen am besten verteilen und so auf die Varroamilbe einwirken.
Je nach Fall und Vorlieben des Imkers, gilt es nun die richtigen Temperaturen abzuwarten. Da ich selber um diese Jahreszeit die Völker nicht mehr öffnen möchte und in der Vergangenheit die Verdampfermethode sehr gut funktioniert hat, werde ich mich wieder für letzteres entscheiden. Diesbezüglich findet ihr hier einen kurzen Beitrag auf diesem Blog.
Im Winter selber gibt es für den Imker an den Völkern eigentlich nichts mehr zu tun. Die Zeit nimmt einfach ihren Lauf. Dennoch kann es nicht schaden alle zwei Wochen einen Rundgang bei den Völkern zu machen. Es kann schon mal vorkommen, dass der Specht im Winter sich an den Völkern bedient und Löcher in die Beute hämmert. Sind erste Spuren an den Kästen zu erkennen, empfiehlt es sich diese mit Vogelnetzen zu schützen. Derartige Netze schaden den Bienen bei Schönwetterausflügen nicht und könnten durch diese durchfliegen. Abgehalten werden sollte nur der Specht.
Es versteht sich von selbst, dass um diese Jahreszeit bereits die Mäusegitter an den Fluglöchern angebracht wurden. Mäuse können bei kalten Temperaturen ein Volk leicht zerstören. Die Bienen sitzen in der Wintertraube und wenn sie aus der Traube gehen durch den Unfrieden den die Mäuse stiften, dann verklammen sie aufgrund der kalten Temperaturen. Die Mäuse haben damit ihre Freude und noch dazu ein willkommenes süßes Mahl.
Ich wünsche Euch allen ein Frohes Fest und einige besinnliche Tage und verzeiht, wenn es in den letzten Montagen nur wenige bis keinen Beitrag gegeben hat. Beruflich war es mir leider nicht möglich diesen Blog entsprechend zu versorgen.
Liebe Grüße
Michael
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