Vor rund 2500 Jahren war bereits bekannt, dass die Kombination von Honig und Essig sehr gesundheitsförderlich ist und galt damals schon als wirkungsvolles Heilmittel. Es wurde als Trunk oder Tinktur eingenommen. War es lange in Vergessenheit geraten, erfährt es jetzt ein Revival. Wie natürlich und einfach es herzustellen ist, möchte ich in diesem Beitrag erklären.
Was ist Oxymel?
Der Begriff setzt sich aus den aus dem Griechischen stammenden Begriffen oxy (sauer) und Meli (Honig) zusammen. Umgangssprachlich nennt man Oxymel auch Sauerhonig, da Oxymel eben eine Mischung aus Honig und Essig ist. Je nach beabsichtigter Wirkung können zusätzlich noch diverse Kräuter beigemischt werden.
Die Herstellung ist sehr einfach und kann vielseitig verändert werden. Durch die natürlichen Inhaltsstoffe und dem fehlenden Alkohol ist Sauerhonig sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gleichermaßen geeignet.
Oxymel:
- stärkt das Immunsystem
- ist Entzündungshemmend
- fördert die Verdauung
- hat eine fiebersenkende Wirkung
- ist gut gegen Husten oder Schnupfen
- trägt bei zur Knochenstärkung
Zubereitung von Oxymel
Beim Grundrezept wird 1 Teil Essig mit 2 Teilen Honig vermischt. Gemäß ÖLMB-Codexkapitel B3 sind Mischverhältnisse von 2:1 bis 5:1 (Honig : Essig) möglich. Meist wird Blüten- oder Waldhonig beziehungsweise Apfel- oder Weingeistessig verwendet.
Die Zubereitung sollte kalt erfolgen, da bekanntlich durch Erhitzen wertvolle Inhaltsstoffe im Honig oder den Kräutern verloren gehen. Jedoch gibt es auch einige Rezepte, bei denen der Sauerhonig oder zumindest die Beigabe bei der Zubereitung auch erhitzt wird. So zum Beispiel im Fall der Holunderbeeren.
Holunderbeeren, oder auch „Fliederbeeren“ genannt, sind die kleinen Steinfrüchte des schwarzen oder des roten Holunders, die im Spätsommer an den Holundersträuchen reifen.
Diese Beeren enthalten im rohen Zustand ein schwaches Gift. Abgesehen von dem schwachen Gift sind die Beeren nämlich sehr gesund. Erhitzt man jedoch die Beeren, kann das Gift leicht unschädlich gemacht werden. Den so erzeugten Saft kann man dann ohne Bedenken im kalten Zustand dem Honig-Essiggemisch beisetzen.
Auf alle Fälle ist es wichtig, dass bei der Zubereitung von Oxymel immer mit sauberen Gläsern und Zubehör gearbeitet wird. Es empfiehlt sich die Gläser vor der Benutzung mit kochendem Wasser zu desinfizieren. Weiters empfehle ich zum Ansetzen Gläser mit einer breiten Öffnung und einem Schraubverschluss oder mit einem Bügelverschluss und Gummidichtung einzusetzen. Die Abbildung zeigt zwei 4 Liter Gläser mit Schraubverschluss wie sie im Internet oder im lokalen Handel gekauft werden können.
Mischverhältnisse
Oxymel kann durch die Anpassung des Verhältnisses von Essig, Honig und Beigaben (Kräuter, Beeren oder andere Früchte) unterschiedliche Qualitäten und Wirkungen entfalten. Das Verhältnis 2:1 eignet sich eher für säuerliche Oxymele, 3:1 für erfrischende Getränkemischungen für Erwachsene und Kinder, und die Verhältnisse 4:1 bzw. 5:1 als süßere Erfrischungsgetränke vorwiegend für Kinder aber auch unverdünnt als Sirup zum Direktverzehr.
Welche Kräutermischung beigemengt wird bleibt jedem selber überlassen. Ich möchte auch hier keine besonderen Empfehlungen aussprechen, denn ich bin sicherlich kein Kräuterexperte.
Einnahme:
Das Kräuteroxymel kann entweder pur oder in verdünnter Form (2 EL Oxymel im 1/4l Glas) mit Wasser morgens auf nüchternen Magen oder auch als Erfrischungsgetränk eingenommen werden. Es eignet sich aber auch hervorragend als Dressing für Salate.
Oxymel
Quelle: https://www.lebensmittelbuch.at
Oxymel ist ein zusammengesetztes Lebensmittel, traditionell bestehend aus drei Teilen Honig und einem Teil Gärungsessig.
Variable Mischungsverhältnisse sind zulässig und können von 2:1 (2 Teile Honig und 1 Teil Gärungsessig) bis 5:1 (5 Teile Honig und 1 Teil Gärungsessig) variieren. Zur Geschmacksabrundung können zu dieser Grundrezeptur z. B. Gewürze, Kräuter, Früchte und/oder andere Lebensmittel in geringen Mengen zugesetzt werden (in Summe maximal 10 %).
Produkte die dieser Zusammensetzung entsprechen, dürfen als „Oxymel“ bezeichnet werden. Bei Zusatz von anderen Lebensmitteln ist in der Bezeichnung darauf hinzuweisen (zB.: „Oxymel mit Krätern“). Zusätzlich ist im Zusammenhang mit der Bezeichnung das Mischungsverhältnis von Honig und Gärungsessig anzugeben (zB.: „Mischungsverhältnis von Honig und Gärungsessig 3:1“).
„QUID“-Angaben (quantitative Angaben der Zutaten gem. Art. 22 Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV)) für Honig und Gärungsessig sind notwendig.
Lebensmittel, die den Anforderungen dieses Codexkapitels entsprechen, können mit zusätzlichen Angaben wie „hergestellt gemäß dem ÖLMB-Codexkapitel B3“ oder einen Verweis auf die „traditionelle österreichische Codexqualität“ versehen werden.
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