Nicht nur für uns Menschen ist Wasser lebensnotwendig, sondern auch für die Bienen. Vor allem im Hochsommer wenn drückende Hitze herrscht, ist Wasser für die Bienen Überlebens wichtig.
Honigbienen brauchen Wasser während der gesamten Brutperiode zur Zubereitung von Futtersaft und besonders an heißen Sommertagen zur Kühlung des Stocks. Die Bienen tragen es ein und durch die Verdunstung des Wassers im Stock wird die Kühlung unterstützt.
Beim Eintragen von Nektar und Honigtau fällt Wasser im Überfluss an. Lediglich in der trachtlosen Zeit wird es von ihnen eingetragen. Wasserholerinnen fallen besonders im zeitigen Frühjar auf, denn nur sie fliegen aus. Ziel sind Stocknahe Lacken und feuchte Sandhaufen. Gerne nutzen sie auch nasse Hobelspäne oder Match. Bei Blütentracht können die Wasserholerinnen beim Flugloch nicht mehr unterschieden werden. Das Wasser nimmt die Biene in ihrer Honigblase auf und ein Trinkvorgang dauert rund zwei Minuten. Bienen können nicht Schwimmen. Sie trinken nur am Wasserrand. Stürzen sie ins Wasser, schaffen sie es kaum mehr an das Ufer und sind danach sehr erschöpft.
Ein Ausflug dauert rund fünf Minuten und eine Arbeiterin schafft in der Stunde ca. vier Ausflüge. Wenn also 500 Arbeiterinnen täglich fünf Stunden lang Wasser eintragen, würden sie bei rund 10.000 Ausflügen einen halben Liter Wasser eintragen. Dies ist auch der Tagesbedarf eines Bienenvolks im zeitigen Frühjahr.
Finden sie nicht in unmittelbarer Nähe Wasser, müssen sie es mühsam von weiter weg herbeischaffen. Dies kostet Kraft und verringert die Lebensdauer der Arbeiterinnen. Bei der Suche nach Wasser kann es dann schon mal vorkommen, dass sie sich beim Swimmingpool in der Nachbarschaft bedienen. Nicht nur dass dieses Wasser oft mit Chlor versetzt ist und gesundheitsschädlich für die Bienen sein kann, die Badegäste sehen es nicht gerne wenn Bienen im Wasser oder am Beckenrand sitzen um Wasser zu holen. Barfuß herumlaufende Kinder können schnell mal mit einem Bienenstich Bekanntschaft machen und der Nachbarschaftsfrieden kann schnell schief hängen.
Es ist daher besonders wichtig Bienen sofort von Beginn an an die eigene Wasserstelle zu gewöhnen. Haben sie sich mal auf eine andere Wasserquelle eingeflogen, ist es nicht mehr so einfach sie umzugewöhnen. Das Wasser muss nicht Trinkwasserqualität aus dem Wasserhang aufweisen, nein sie haben es sogar lieber wenn es etwas abgestanden ist. Für meine Bienenvölker habe ich daher in wenigen Metern Entfernung eine eigene Tränke errichtet. Mit einer Fräse in ein älteres Brett, neue Bretter nehmen sie nicht so gerne an, mehrere Vertiefungen gefräst und mit einem nicht mehr benötigten Kanister über einen kleinen Wasserhahn das Wasser langsam in die Vertiefungen tropfen lassen. Ist der Wasserhahn etwas tiefer ins Wasser getaucht, so fließt das Wasser nur dann aus dem Kanister, wenn es weniger wird und Luft nachströmen kann. So können die Bienen je nach Wassermenge im Kanister ein bis zwei Wochen leicht und einfach versorgt werden und es ist nicht immer fließendes Wasser aus dem Wasserhahn oder Gartenschlauch notwendig..
Besonders einfach ist es mit dieser Methode auch beim Wandern mit den Bienen eine Wasserstelle mit anzubieten. Besonders erfreut über das Wasser werden im Sommer auch die Vögel sein. Man braucht aber keine Angst haben, die Vögel gefährden in der Regel die Bienen nicht. Nur der sehr seltene Bienenfresser ist auf Bienen spezialisiert und der wird vermutlich nicht bei ihrem Bienenstand zu Gast sein.
Entdecke mehr von The Home of my Bees
Subscribe to get the latest posts sent to your email.