Wie die Medien am Ende des Sommers immer wieder berichten, und dieses Jahr ist es ja für den geschulten Imker nicht zu übersehen, nimmt die Wespen und Hornissenplage sehr stark zu. Dies kann man auch ganz deutlich vor den Fluglöchern der Bienen beobachten. Auch dort versucht die bei uns heimische Europäische Hornisse die eine oder andere Biene zu erbeuten. Kaum hat eine Imkerin oder ein Imker dies bei seinen Bienen beobachtet, schreit er schon um Hilfe und glaubt, das sei das Ende seiner Bienenvölker. Dabei handelt es sich ja nur um die heimische Hornisse, die schon über Jahrhunderte , wenn nicht sogar schon über tausende von Jahren einher mit der Honigbiene lebt.
Warum heuer ein Jahr mit besonders vielen Hornissen und Wespen ist, können auch Wissenschaftler nicht genau beantworten. Der heurige Frühling war besonders mild und das könnte dazu geführt haben, dass Wespen und Hornissen sehr früh in die Saison starten konnten und so besonders große Völker in der Umwelt existieren.
Wer sich aber länger Zeit nimmt und diese vor den eigenen Bienenstöcken verbringt und mitzählt wie viele Bienen tatsächlich von den Hornissen erbeutet werden, wird sehr rasch erkennen, dass hier keine Gefahr droht. Dies gilt zumindest für jene Völker die bereits die notwendige Winterstärke erlangt haben.
Hier eines der vielen Videos die ich bei meinen Völker aufgenommen habe. In den rund 25 Sekunden erkennt man zwei bis drei Hornissen, die immer wieder versuchen eine Biene zu ergattern.
Auch diese Versuche sind im konkreten Fall gescheitert und die Hornissen haben kurzfristig wieder aufgegeben. Natürlich kann man beobachten, dass die eine oder andere Biene abgeschleppt wird, aber aus meiner Sicht sind das bereits Bienen die ohnedies das Volk schon verlassen haben weil sie verspüren, dass es mit ihnen zu ende geht. Diese sitzen dann im umliegenden Gras oder auf den Blättern in der Nähe des Bienenstocks und warten bereits geschwächt auf ihr Ende. So leisten sie zuletzt auch noch für das eigene Volk einen guten Dienst und opfern sich so den herumschwirrenden Wespen und Hornissen.
Wie man aber auch sehen kann, könnte die Hornisse ja auch direkt in die Bienenschar eintauchen und sich eine schnappen. Sie tut dies nicht, da sie selber auch Gefahr läuft ein Opfer der verteidigenden Bienen zu werden. Auch Bienen können in der Gruppe eine Hornisse besiegen und sie ihres Lebens berauben. Daher kann sich auch die Biene zur Wehr setzen. Hört man besonders genau hin, reagieren die Bienen bei Anflug der Hornisse mit einem erhöhten Geräuschpegel. Sie können auch Alarm geben und vor der drohenden Gefahr im Stock warnen.
Als mein Rat an Euch, keine Panik, ein gesundes und starkes Bienenvolk wird diese Angriffe ohne erkennbare Schäden im Volk wegstecken. Lasst einfach der Natur ihren Lauf und beobachtet in aller Ruhe das Treiben am Flugloch.
Veröffentlicht unterAllgemein|Verschlagwortet mitHornisse|Kommentare deaktiviert für Hornissen am Bienenstand
Mit Mitte August ist definitiv die Saison in der Imkerei vorbei. Schön langsam sollte die Spätsommerbehandlung auch in die Zielgerade einbiegen und auch die Auffütterung der Völker ist schön langsam abgeschlossen.
Da ich an dieser Stelle schon über mehrere Jahre darüber schreibe, möchte ich nicht wieder alte Geschichten und Beiträge aufwärmen sondern einfach hier auf die noch immer gültigen Vorgangsweisen verweisen. Hier meine Blogbeiträge zu diesen Themen:
Auch möchte ich dieses Jahr wieder auf die Möglichkeit des Teilen und Behandeln (TuB) hinweisen. Es handelt sich dabei um eine gute Möglichkeit sehr viele Themen mit einem Schlag abzuhandeln. Auch darüber habe ich in einer Blogserie ausführlich bereits in den letzten Jahren berichtet und es gab auch von mir diesbezüglich einen Beitrag in der österreichischen Imkerzeitung.
Da dieses Kapitel sehr umfangreich ist und auch mir immer wieder diesbezüglich sehr viele Fragen gestellt wurden, habe ich diesbezüglich auch ein eigenes Kapitel wo ich die Fragen beantworte. Hier ist es nachzulesen: Fragen und Antworten zu TuB. Zusätzlich habe ich Navigationsmenü des Blog auch eine eigene Ruprik unter FAQ eingerichtet.
Aber auch zu vielen anderen Themen habe ich in den FAQ einiges zum Nachlesen angeführt. Habt ihr noch sonstige Fragen, so bitte stellt sie in den Kommentaren. Ich bemühe mich sie alle zu beantworten.
Dass es trotz wiederkehrendet Arbeiten in der Imkerei immer wieder etwas neues gibt, zeigten mir dieses Jahr neuerlich meine Bienen. In den letzten Jahren habe ich immer mit 5 Liter Zuckerwasser in insgesamt fünf Futtergaben die Völker aufgefüttert. Wegen unseres diesjährigen Urlaubs bin ich etwas davon abgekommen und verabreichte einigen Völkern gleich 10 Liter in die Futterwanne. Anscheinen hat dies zumindest bei einem der Völker dazu geführt, dass sie begonnen hatten an meiner Abdeckfolie einen schönen Wabenbau zu beginnen.
Obwohl ich die Futterwanne durch eine extra Folie vom oberen Brutraum abgetrennt hatte und nur eine kleine Öffnung frei lies, ließen sich die Bienen nicht davon abhalten den Stock um eine dritte Zarge zu erweitern.
Am Bild kann man schön am linken unteren Bildrand die Öffnung in die darunterliegende Zarge erkennen. Durch diese Öffnung können die Bienen das Futter umtragen. Die Folie soll den Bienen verdeutlichen, dass hier der Stock endet und nicht weiter gebaut werden soll. All die letzten Jahre hat das ohne Probleme funktioniert. Heuer bei einem Volk eben nicht. Sie haben denn Sinn der Folie nicht verstanden und sie ignoriert.
Einziger Unterschied zu den letzten Jahren war eben, dass ich schneller in 10 Liter Futtergaben die Völker auffütterte und nicht wie zuvor in nur 5 Liter Futtergaben. Ist aber nur eine Vermutung und müsste man statistisch beweisen.
Später Bienenschwarm
Ebenfalls neu für mich war, dass es am 7. August 2024 noch zu einem Bienenschwarm gekommen ist. Der Schwarm stammte nicht von mir und vermutlich auch nicht vom einzigen benachbarten Imker in unserer Ortschaft, sondern dürfte von einem wild lebenden Bienenvolk gebildet worden sein. Zumindest habe ich hierfür keine andere Erklärung.
Was kann nun zu so eine späte Jahreszeit das Schwärmen eines Bienenvolkes verursachen?
Für mich gibt es hier nur einige Wenige Ursachen. Gehen wir mal davon aus, dass es sich bei dem Schwarm, er war relativ klein, um keinen Schwarm aus einem einfachen Wirtschaftsvolk war, sondern um einen Schwarm aus einem bereits im Frühjahr geschwärmten Volk. Ein solches seither wild lebendes Bienenvolk wird ja nicht betreut und der Varroadruck nimmt in einem solchen Volk sehr rasch sehr stark zu. Damit das Volk nun nicht zugrunde geht, kann es vorkommen, dass es den alten Bienenstock verlässt und sich um ein neues Quartier umsieht. Da ein Großteil der Varroamilben in der Verdeckelten Brut sitzt, ist dies in diesem Fall oft sehr hilfreich und kommt einer totalen Brutentnahme gleich. Ob dies jedoch die Überlebenschance des Volks erhöht, bezweifle ich. Wir werden es vermutlich in diesem Fall auch nie erfahren.
Eine zweite Möglichkeit für den späten Bienenscharm ist ein sogenannter „Hungerscharm“! Bei einem Hungerschwarm verlassen wiederum alle Bienen den alten Bienenstock in der Hoffnung an einem anderen Ort eine bessere Futterquelle zu finden und so das Überleben sicherzustellen. Dies geschieht oft sehr spät in der Saison.
Leider habe ich über den Schwarm keine Bilder angefertigt, denn ich bin kurzfristig kontaktiert worden und ich habe den Schwarm auch nicht eingefangen, denn er war aus meiner Einschätzung nicht überlebensfähig und ich wollte auch mit einer Vereinigung des Schwarms mit einem meiner Völker nicht das Krankheitsrisiko für meine Völker unnötig erhöhen.
So das war wieder ein kurzer Rückblick auf die letzten Tage und Wochen und freue mich immer über Eure Rückmeldungen und Kommentar, auch wenn mich diese vermehrt via E-Mail erreichen und nicht über die Kommentarfunktion in diesem Blog.
In diesem Beitrag möchte ich ein für mich neues Thema angehen. Es geht um den Melezitosehonig der in den letzten Wochen immer öfter bei den Imkern diskutiert wurde. Wie er entsteht, wer ihn entdeckt hat und welche Probleme es damit in der Imkerei gibt.
Wann spricht man von Melezitosehonig?
Melezitosehonig (Melecitose, Melizitose) ist eine spezielle Art von Honig, die eine hohe Konzentration an Melezitose enthält. Genauer gesagt müssen mindestens 10% Melezitose im Honig vorhanden sein.
Was ist Melezitose?
Melezitose ist eine Zuckerart, die etwa im Honigtau vorkommt, einem zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukt unter anderem verschiedener Blattläuse. Diese Insekten synthetisieren den Zucker aus Saccharose und Glucose, verlieren dadurch weniger Wasser durch Osmose und locken zugleich Ameisen als Beschützer an.
Erstmals fand 1833 Bonastre Melezitose in einem Auszug der Lärche. Der Name wurde vom französischen Wort „mélèze“ für die Lärche abgeleitet. Später wies man den Zucker auch in anderen Pflanzen und 1917 im Honig nach.
Melezitose ist wie alle Zuckerarten ein Kohlenhydrat, genauer gesagt ein Dreifachzucker aus zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose.
Die nächste Abbildung zeigt die chemische Darstellung dieses Dreifachzuckers.
Im Vergleich zu anderen Zuckerarten ist die Löslichkeit sehr gering. Fructose hat einen Löslichkeitsfaktor von 790, Glucose einen Faktor von 470 und Melezitose nur 50 bei 20° C Umgebungstemperatur.
Waldhonig, den die Bienen aus Honigtau gewonnen haben, enthält einen großen Anteil an Melezitose. Überschreitet deren Konzentration etwa 10 %, so kann dieser Honig, als sogenannter Melezitose- oder umgangssprachlich auch Zementhonig genannt, schon im Honigraum des Bienenvolks vom Boden der Wabenzelle her kristallisieren. In dieser Form kann er nicht oder nur mehr sehr schwer ausgeschleudert werden.
Melezitosehonig ist niemals klar durchscheinend. Es gibt drei Arten von Melezitose. Er kann in grauer, rötlicher oder weißer Form auftreten und wird ab einem 10%igen Anteil bereits in den Zellen fest und kann dort auch identifiziert werden. Die letztgenannte weiße Art ist die härteste Form an Melezitosehonig. Hält man die Waben gegen das Sonnenlicht, leuchtet dieses nur mehr sehr schwer durch die Zelle durch. Ist eine Zelle bereits vollgetragen sind darin meist auch schon die Zuckerkristalle zu erkennen.
Warum tritt heuer dieses Jahr der Melezitosehonig in Bayern, der Oberpfalz, Schweiz, und großen Bereich von Österreich auf. Die letzten Monate waren sehr feucht und große Niederschlagsmengen führten dazu, dass sich Läuse sehr stark vermehren. Hierzu zählt vor allem die schwarze Fichtenrindenlaus (cinara piceae) oder die schwarzbraune Tannenrindenlaus (cinara confinis).
Viele Imker behaupten Honig in welcher Form auch immer kann nie ein Problem für die Bienen selber sein. Auch Melezitosehonig ist ja nur Waldhonig und wenn der Honig nicht ausgeschleudert werden kann, dann wird er als Winterfutter verwendet.
ACHTUNG: Das stimmt aber so nicht! Melezitosehonig ist als Winterfutter nicht geeignet. Auf diesem Honig werden die Bienen unweigerlich verhungern. Es wird dadurch die Energiezufuhr für die Bienen unterbrochen und sie schaffen es nicht mehr die fehlende Energie aufzubringen, um den Honig zu verflüssigen.
Der Melezitosehonig löst sich erst bei 60 ° C. Auch mit Wasser kann er nur schwer verflüssigt werden. Dazu wären zwischen 30 und 40 % Wasser notwendig um ihn dann bei ca 30 ° C zu verflüssigen. Im Winter ist das für die Bienen nicht mehr möglich diese Menge Wasser und diese Temperatur zu erzeugen. Somit würden sie am vollen Futterstock einfach verhungern.
Es ist auch für die Verarbeitung in der Imkerei kaum machbar diesen Honig, wenn er auch rechtzeitig ausgeschleudert wurde, so einfach zu verflüssigen. Wie ich bereits in einem älteren Beitrag geschrieben habe führen hohe Temperaturen beim Honig zu einem sehr hohen HMF Wert und somit zu minderwertigem Honig.
Bei der Verarbeitung mit großer Hitze oder Wasser ist es kein Qualitätshonig mehr sondern nur mehr Backhonig laut Österreichischen Honigverordnung.
Massentracht
Wer glaubt, dass große Rapsfelder zur Massentracht führen, der kennt noch keine Melezitosetracht. Gewöhnlich tragen die Bienen in der Trachthochsaison täglich ca. fünf Kilogramm Nektar ein. Die Lindenblüte oder der Raps kann bei starken Völkern schon mal sieben Kilogramm einbringen. Führt die Witterung so wie heuer jedoch zu einer vermehrten Melezitosetracht, so sind zehn Kilogramm täglich keine Seltenheit.
Wenn ihr bei der Durchsicht feststellt, dass aktuell sehr viel Nektar eingetragen wird und plötzlich sind die Waben drei Tage später bereits voll, kann es aber auch schon wieder zu spät sein, denn Melezitose kristallisiert sehr rasch und es kann euch passieren, dass ihr den Honig nicht mehr aus den Zellen ausgeschleudert bekommt. Oft schafft man es nur mehr 50% des Honigs auszuschleudern. Es handelt sich dabei um den Waldhoniganteil der in den Waben enthalten ist.
Melezitosehonig ist geschmacklich ein sehr guter Honig. Er wurde aber in der Vergangenheit durch die Unwissenheit der Konsumenten immer wieder als mit Zucker künstlicher verfälschter Honig bezeichnet. Durch das rasche kristallisieren des Honigs fühlt er sich beim Verzehr auf der Zunge wie feiner Kristallzucker an, hat aber mit Kristallzucker (Rübenzucker) nichts zu tun und schmeckt auch total anders.
Melezitosehonig der sich ausschleudern hat lassen, sieht im Glas gelblich trüb aus. Er wird auch bei Erwärmung nicht klar. Hier in einem von mir abgefüllten Glas mit Melezitosehonig. Das Glas wurde von der Seite mit einer Lampe angeleuchtet um den Effekt besser zu zeigen.
Sieht man sich die ausgeschleuderte Honigwabe an, so erkennt man deutlich, dass viele Zellen noch gefüllt sind bzw. das Gewicht ist deutlich höher als jene die einfach ausgeschleudert werden konnten. Hier einige Bilder derartiger Zellen. In den etwas helleren Zellen befindet sich noch sehr zäher nicht auskristallisierter Honig, der jedoch auch aufgrund seiner Konsistenz nicht aus den Zellen geschleudert werden konnte.
Wie erkennt man, dass die Bienen Melezitosehonig eingetragen?
Indizien für Melezitose sind:
Gute Tracht
frühe Tracht
Tracht auch bei leichtem Regen oder nach Regenperioden
oft bei leichtem Regen fliegen Bienen besser als in der trachtlosen Zeit
eine Stockwaage und die Beobachtung, dass sehr rasch sich das Gewicht erhöht
Bei ständigem Regen denkt man, dass keine Tracht zu finden ist. Die Blüten werden abgewaschen und der Nektar geht verloren. Gewöhnlich gibt es daher bei ständigen Niederschlägen nur sehr geringen Bienenflug. Sieht man bei leichtem Niesel oder Regen dennoch die Bienen stark fliegen, ist das ein typisches Zeichen für die Existenz von Melezitosehonig. Vor allem wenn zuvor große Trockenheit geherrscht hat und bereits kaum mehr Tracht vorhanden ist.
Was kann ich nun mit dem Melezitoshonig tun?
Es gibt einige Möglichkeiten.
Eine davon ist der Verkauf direkt in der Wabe. Es gibt Kunden die mögen dies. Auch in Hotels sieht man es öfters, dass am Frühstücksbuffet ganze Waben angeboten werden. Nicht immer handelt es sich um Melezitosehonig aber es wäre eine Möglichkeit, vor allem wenn der Anteil etwas geringer ist und es sich nicht bereits um den klassischen Zementhonig handelt.
Eine weitere Möglichkeit ist die Trennung mit einem sogenannten Deckelwachsschmelzer. Mit diesem Schmelzer werden der Anteil Waldhonig, Melezitose und Wachs getrennt und können so weiterverarbeitet werden.
Mit Melezitosehonig kann man Met, Honigzuckerl (Bonbon) erzeugen oder auch ihn für die Lebkuchenherstellung nutzen.
Als Honig im Glas wird man ihn jedoch nur sehr schwer weitervermarkten können. Er kann nur mehr schwer aus diesem heraus geholt und zum Beispiel auf das Gebäck gestrichen werden. Er ist allenfalls nur mehr als Backhonig für einen geringeren Preis zu vermarkten.
Wie kann man Melezitosehonig verhindern?
Tragen die Völker große Mengen an Melezitose ein, hilft nur mehr das Abwandern in ein anderes Trachtgebiet. Dabei müssen jedoch die Sammelbienen am alten Stand zurück bleiben. Es wird also bei sehr guten Flugwetter abgewandert. Nur so vergessen die Bienen welche letzte Tracht eingetragen wurde und suchen sich eine neue meist andere Trachtquelle. Wandert man mit den Völkern normal ab, so finden die Bienen erneut wieder Melezitosehonig und das Problem ist damit nicht gelöst.
Das Jahr 2023 war vor allem in unserer Region beurteilt man es aufgrund des Honigertrages schon nicht das einfachste, es wird aber vermutlich das Jahr 2024 nicht viel besser. Ich führe ja in meiner Imkerei sehr gerne Buch und habe in den letzten Jahren sehr penibel den Ertrag erfasst. Diese Daten habe ich mir nun näher angesehen und den Honigertrag durch die Anzahl der Wirtschaftsvölker dividiert. Nicht mitgezählt habe ich jene Völker, die im Frühjahr geschwärmt waren. Bei diesen ist ja der Honigertrag ja beinahe Null und trotz aufgesetztem Honigraum nur das eine oder andere Rähmchen zum Ende der Honigsaison verdeckelt. Die Daten habe ich jetzt in der nächsten Grafik dargestellt.
Wie ihr deutlich erkennen könnt, war bereits im Jahr 2023 mehr als ein Kilogramm weniger in den Waben eingetragen als die Jahre zuvor. Im Jahr 2024, in der Grafik ist nur die erste Honigernte eingerechnet, wird es vermutlich nicht mehr viel besser werden.
Waren es in meinem bisherigen Rekordjahr 2022 insgesamt drei Ernten, konnte ich 2023 nur zweimal Schleudern. 2024 werden es auch nicht mehr Ernten. Trotzdem die Natur rund drei Wochen vorne ist, war die erste Ernte 2024 gegenüber dem Jahr 2022 um 14 Tage später. Am 8.6.2024 habe ich erstmals geschleudert und hatte bereits Schwierigkeiten, dass der Honig noch aus den Zellen heraus geschleudert werden konnte. Einige Bereiche der Waben waren bereits in den Zellen kristallisiert. Auch 2023 war die erste Ernte am 1. Juli und drei Wochen später die zweite. Eine Dritte gab es nicht.
Vier meiner Völker stehen auf Stockwaagen und man kann bereits deutlich erkennen, dass auch die Lindenblüte nur einen kurzen Ausschlag im Ergebnis brachte. Es ist deutlich zu sehen, dass beim Aufblühen der Ertrag deutlich ansteigt und nach der Vollblüte genauso schnell wieder abnimmt.
Hier zwei typische Verläufe des Honigertrages.
Die erste Grafik zeigt den täglich Honigertrag eines durchschnittlichen Volkes. Am 12. Juni 2024 hat bei uns die Lindenblüte eingesetzt. Bist zur Vollblüte am 16. bzw. 17. Juni trugen die Völker bis zu 6 Kilogramm Nektar ein.
In der nächsten Grafik wird die Gewichtszunahme dargestellt. Hier wiederum sieht man deutlich, wie tagsüber der Nektar eingetragen wurde und während den Nachtstunden zu Honig verarbeitet wurde. Bei der Honigverarbeitung wird der Nektar von den Bienen mehrmals von Zelle zu Zelle umgelagert und dabei auch getrocknet. Der Verlauf zeigt deutlich wie das Wasser dabei dem Honig entzogen wurde.
Ganz Interessant ist auch, der kurze Einbruch am 16. und 20. Juni, durch einen Gewitterregen wurde die Ernte abrupt unterbrochen und somit der Tagesertrag mehr als halbiert.
Seit Sonnenwende am 21. Juni ist die Linde abgeblüht und es wird nur mehr die sogenannte Läpertracht eingetragen. Dies Zeigt auch die nachfolgende Grafik.
Waren es bis zu sechs Kilogramm während der Lindenblüte, so sind es seither nur mehr rund ein Kilogramm. Der in der Grafik am 29. Juni dargestellte Gewichtseinbruch wurde von mir selber manuell verursacht. Bei diesem Volk wurde der Drohnenrahmen vermutlich das letzte Mal in dieser Saison geschnitten. Zusätzlich habe ich das eine oder andere vollverdeckelte Honigrähmchen auf ein anderes Volk, in dem weniger vollverdeckelte enthalten waren, umgehängt. Mit dieser Maßnahme habe ich wegen Zeitmangels nur künstlich die nächste Honigernte etwas nach hinten verschoben. Ich entnehme grundsätzlich nur vollverdeckelte Rähmchen aus den Honigräumen um den Wassergehalt im Honig so gering als möglich zu halten. Die zweite und letzte Honigernte in diesem Jahr wird vermutlich in der zweiten Juli Woche stattfinden. Erst dann kann ich Bilanz ziehen, aber Rekord wird es keiner werden, soviel kann ich schon verraten. Auf alle Fälle kann man schon sagen, die Linde hat die Saison gerettet.
Veröffentlicht unterHonigverarbeitung|Verschlagwortet mitHonigernte|Kommentare deaktiviert für Erste Honigernte 2024 viel mau aus!
Regelmäßiges Drohnenbrutausschneiden mindert die wachsende Varroa-Population deutlich. Wie ich auf meinem Blog schon beschrieben habe, wird der Drohnenrahmen bevorzugt von Varroamilben befallen. Die Zellen sind wesentlich größer und bleiben auch länger verdeckelt als jene der Arbeiterinnenbrut. Das gefällt auch den Varroamilben. Drei Wochen nach dem Einhängen des Drohnenrahmens ist dieser mit verdeckelter Drohnenbrut gefüllt.
Mit dem Ausscheiden der verdeckelten Brut entzieht man die darin eingedrungenen Milben den Wirschaftsvölkern. Wer dies nicht nutzt, vergibt eine der Chancen, die stark wachsende Milben-Population nachhaltig zu reduzieren.
Aber nicht nur die Milben-Population wird dadurch reduziert, sondern auch der Schwarmdurck im Volk. Wirtschaftsvölker müssen beschäftig werden! Haben Arbeiterinnen keine Arbeit mehr, beginnen sie eine „Revolte“ anzuzünden und bereiten das Schwärmen des Volkes vor. So wie das Drohnenbrutausschneiden reduziert auch die Ablegerbildung für Jungvölker den Schwarmtrieb des Volkes.
Als Abfallprodukt für das Drohnenbrutschneiden gibt es je nach Völkeranzahl dann auch mehr oder weniger zu 100% reines und sauberes Bienenwachs. Dieses wiederum eignet sich besonders für die Weiterverarbeitung in kosmetischen Produkten. Wer keine kosmetischen Produkte herstellen möchte, führt das so gesammelte Wachs dem eigenen Wachskreislauf zu oder verkauft es einfach um gutes Geld.
Von wenigen Einzelpersonen wird oft versucht, diese erfolgreiche Methode schlecht zu reden. Oft erfolgt dies ohne mit Argumenten wirklich zu überzeugen oder Alternativen aufzuzeigen, die sich je einer wissenschaftlichen Überprüfung gestellt haben. Dahinter verbirgt sich nicht zuletzt ein finanzieller Anreiz diverser Vertreter (Wanderimker) die dubiose Behandlungsmethoden gerne als die einzig richtige propagieren.
Veröffentlicht unterAllgemein|Kommentare deaktiviert für Regelmäßiges Drohnenbrutausschneiden
Dipl.-Ing. Michael Eichinger
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