Erste Honigernte 2024 viel mau aus!

Das Jahr 2023 war vor allem in unserer Region beurteilt man es aufgrund des Honigertrages schon nicht das einfachste, es wird aber vermutlich das Jahr 2024 nicht viel besser. Ich führe ja in meiner Imkerei sehr gerne Buch und habe in den letzten Jahren sehr penibel den Ertrag erfasst. Diese Daten habe ich mir nun näher angesehen und den Honigertrag durch die Anzahl der Wirtschaftsvölker dividiert. Nicht mitgezählt habe ich jene Völker, die im Frühjahr geschwärmt waren. Bei diesen ist ja der Honigertrag ja beinahe Null und trotz aufgesetztem Honigraum nur das eine oder andere Rähmchen zum Ende der Honigsaison verdeckelt. Die Daten habe ich jetzt in der nächsten Grafik dargestellt.

Honigertrag je Wirtschaftsvolk im Jahresdurchschnitt

Wie ihr deutlich erkennen könnt, war bereits im Jahr 2023 mehr als ein Kilogramm weniger in den Waben eingetragen als die Jahre zuvor. Im Jahr 2024, in der Grafik ist nur die erste Honigernte eingerechnet, wird es vermutlich nicht mehr viel besser werden.

Waren es in meinem bisherigen Rekordjahr 2022 insgesamt drei Ernten, konnte ich 2023 nur zweimal Schleudern. 2024 werden es auch nicht mehr Ernten. Trotzdem die Natur rund drei Wochen vorne ist, war die erste Ernte 2024 gegenüber dem Jahr 2022 um 14 Tage später. Am 8.6.2024 habe ich erstmals geschleudert und hatte bereits Schwierigkeiten, dass der Honig noch aus den Zellen heraus geschleudert werden konnte. Einige Bereiche der Waben waren bereits in den Zellen kristallisiert. Auch 2023 war die erste Ernte am 1. Juli und drei Wochen später die zweite. Eine Dritte gab es nicht.

Vier meiner Völker stehen auf Stockwaagen und man kann bereits deutlich erkennen, dass auch die Lindenblüte nur einen kurzen Ausschlag im Ergebnis brachte. Es ist deutlich zu sehen, dass beim Aufblühen der Ertrag deutlich ansteigt und nach der Vollblüte genauso schnell wieder abnimmt.

Hier zwei typische Verläufe des Honigertrages.

Die erste Grafik zeigt den täglich Honigertrag eines durchschnittlichen Volkes. Am 12. Juni 2024 hat bei uns die Lindenblüte eingesetzt. Bist zur Vollblüte am 16. bzw. 17. Juni trugen die Völker bis zu 6 Kilogramm Nektar ein.

In der nächsten Grafik wird die Gewichtszunahme dargestellt. Hier wiederum sieht man deutlich, wie tagsüber der Nektar eingetragen wurde und während den Nachtstunden zu Honig verarbeitet wurde. Bei der Honigverarbeitung wird der Nektar von den Bienen mehrmals von Zelle zu Zelle umgelagert und dabei auch getrocknet. Der Verlauf zeigt deutlich wie das Wasser dabei dem Honig entzogen wurde.

Ganz Interessant ist auch, der kurze Einbruch am 16. und 20. Juni, durch einen Gewitterregen wurde die Ernte abrupt unterbrochen und somit der Tagesertrag mehr als halbiert.

Seit Sonnenwende am 21. Juni ist die Linde abgeblüht und es wird nur mehr die sogenannte Läpertracht eingetragen. Dies Zeigt auch die nachfolgende Grafik.

Waren es bis zu sechs Kilogramm während der Lindenblüte, so sind es seither nur mehr rund ein Kilogramm. Der in der Grafik am 29. Juni dargestellte Gewichtseinbruch wurde von mir selber manuell verursacht. Bei diesem Volk wurde der Drohnenrahmen vermutlich das letzte Mal in dieser Saison geschnitten. Zusätzlich habe ich das eine oder andere vollverdeckelte Honigrähmchen auf ein anderes Volk, in dem weniger vollverdeckelte enthalten waren, umgehängt. Mit dieser Maßnahme habe ich wegen Zeitmangels nur künstlich die nächste Honigernte etwas nach hinten verschoben. Ich entnehme grundsätzlich nur vollverdeckelte Rähmchen aus den Honigräumen um den Wassergehalt im Honig so gering als möglich zu halten. Die zweite und letzte Honigernte in diesem Jahr wird vermutlich in der zweiten Juli Woche stattfinden. Erst dann kann ich Bilanz ziehen, aber Rekord wird es keiner werden, soviel kann ich schon verraten. Auf alle Fälle kann man schon sagen, die Linde hat die Saison gerettet.

Lindenblüte kurz bevor sie abblüht
bereits abgelühte Lindenblüten

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