Die kalte Jahreszeit ist ideal dafür wieder einmal in der Tischlerwerkstätte kreativ zu sein. Meine Inventur und die Vorbereitung auf das bevorstehende Bienenjahr hat mir gezeigt, dass es höchste Zeit ist neue Bienenfluchten zu bauen. Da ich letzte Saison lediglich vier Völker besaß, jedoch auf 10 Stück aufgestockt habe, musste ich mindestens 6 Stück für den Idealfall vorbereiten.
Der Aufwand für den Bau ist relativ gering und ich verwende dafür hauptsächlich Schnittabfälle. Für die Rahmen verwende ich 20 x 20 mm Holzleisten und als Einlegeplatte eine alte Kastenrückwand, die schon seit längerem bei mir in der Tischlerwerkstätte herumsteht. So kann ich ihr zu neuem Leben verhelfen.
In die 20 mm Holzleisten wird 5 mm vom Rand eine 4 mm breite Nut gefräßt. Die Tiefe der Nut ist bei mir ca. 8 mm. So hat die Platte beim Zusammenbau etwas Spielraum und kann kleine Ungenauigkeiten beim Zuschnitt besser ausgleichen. Die breite der Nut richtet sich natürlich je nach verwendetem Material nach der Stärke der Einlegeplatte. Ob die Nut über die Ränder der Randhölzer hinaus gefräßt wird, oder kurz vor dem Rand abgesetzt wird, ist auch jedem selber überlassen. Ich finde es optisch schöner wenn die Nut abesetzt wird so lasse ich wie im Plan eingezeichnet einen kleinen Rand am Ende der Leiste stehen.
Nach dem Zuschnitt aller Leisten, geht es an den Zusammenbau. Am Bild ist auch zu erkennen, dass die Nut an den längeren Seitenteilen kurz vor dem Rand abgesetzt wurde.
Der Zusammenbau geht relativ zügig von der Hand. Vorsicht ist lediglich geboten beim Verschrauben der Leisten. Hier muss umbedingt vorgebohrt und mit sehr wenig Kraft geschraubt werden, denn die dünnen Leisten springen sehr leicht. Es genügen 30 mm lange Schrauben und ich verwende auch keinen Leim, damit kann später möglicherweise mal die Platte auch ausgewechselt werden. Da die Bienenflucht jede Saison lediglich wenige Tage am Bienenvolk liegt, gehe ich aber davon aus, dass dies niemals der Fall sein wird.
In der Mitte der Platte wird je nach Kunststoffteil ein ca 80 bis 100 mm großes Loch geschnitten. Auf dieses Loch wird dann die Bienenflucht befestigt. Dies wird mit sehr kurzen Schrauben erledigt. Sollte die Schraube durch das Material durchragen, was in diesem Fall aufgrund der Materialstärke durchaus der Fall sein wird, sollten diese nach dem Verschrauben abgeschnitten werden. Da ich ausreichend Plattenmaterial hatte und auch die Kunststoffteile relativ günstig erworben habe, fertigte ich insgesamt 8 Stück. Der notwendige Zeitaufwand betrug dafür ungefähr drei Stunden, zumal ich ja bereits einige Erfahrungen gesammelt hatte.
Den Plan für die Bienenfluchten, hatte ich ja schon in einem früheren Beitrag veröffentlicht und ist sogesehen nicht neu. Im Plan habe ich jedoch nicht den Kunststoffteil für die eigentliche Bienenflucht dargestellt. Da dieser von mir nicht selber angefertigt wird und als Zubehör im Imkereibedarf erhältlich ist, überlasse ich Euch die Entscheidung welchen Ihr kauft. Ich verwende aktuell zwei unterschiedliche und möchte dieses Jahr herausfinden, welche von den beiden besser funktioniert.
07-BienenfluchtHier noch ein Bild meiner ersten Bienenfluchten und der runden Bienenflucht. Was es mit der Bienenflucht so an sich hat, steht übrigens auch bereits ausführlich beschrieben in dem alten Beitrag vom November 2020. Viel Erfolg beim Nachbau.
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