Nach Veröffentlichung einer deutschen Studie wonach rund 80% des importierten Honigs in Deutschland gefälscht bzw. gepanscht in den Handel kommt, hat sich die Konkret Redaktion des ORF mit Unterstützung von Sachverständigen, einem Notar, einem Speziallabor in Österreich und einem darauf spezialisierten Labor in Estland der Frage in Österreich nachgegangen „Was ist drinnen im österreichischen Honig“?
Nach wochenlanger Recherche und den ersten Ergebnissen wurde von Seiten der Rechtsanwälte dem ORF Team empfohlen diesen Test nicht zu veröffentlichen sondern nochmals zu wiederholen. Auch der wiederholte Test unter notarieller Aufsicht kam zu dem selben Ergebnis und wurden am 16. Dezember in der Konkret Sendung des ORF präsentiert. Das Ergebnis ist auch in Österreich erschütternd.
Von 31 Honiggläser aus fünf unterschiedlichen Supermärkten in Österreich wurden Honigproben aus dem österreichischen Handel entnommen und in zwei unterschiedlichen Laboren untersucht.
Das Ergebnis 23 Proben, also 3/4 der gezogenen Proben enthalten Zuckersirup und dürfen daher nicht als Honig bezeichnet werden. Das gute, alle betroffenen Produkte stammen nicht aus Österreich. Die Untersuchung wurde mittels DNA Analyse durchgeführt. Dabei wurde die DNA der enthaltenen Pflanzen überprüft. Bei jenen Honigproben die Zucker enthielten gab es kaum unterschiedliche DNA. Bei reinem Honig ist die DNA sehr vielfältig und es kann konkret die Region festgestellt werden, aus der der Honig stammt.
Mit der Untersuchung wurde auch bewiesen, dass dort wo auf dem Glas zu lesen ist: Honig aus Österreich auch tatsächlich Honig nach der österreichischen Honigverordnung enthalten ist. Der Bericht hat weiter gezeigt, dass österreichische Imker als Betroffene sehr daran interessiert ist dies schwarzen Schafe aus dem Handel aufzudecken und wegen Betrugs zu verfolgen.
Alle Sendetermine:
Teil 1, 09.12.2024 – Honig gefälscht
Honig gehört zu den meistgefälschten Lebensmitteln. EU-weite Stichproben sollen Fakes erkennen. Allerdings: die Fälscher werden immer schlauer und erfinden immer neue Fälschungsmethoden. Herkömmliche Tests haben da oft keine Chance. „konkret“ hat mehr als 30 Honige testen lassen – mit einer alternativen Methode.
Teil 2, 10.12.2024 – Honig Kommissar DNA
Im Honig findet sich der genetische Abdruck der Umwelt, in der die Bienen den Nektar gesammelt haben. Das lässt sich mit Umwelt-DNA-Forensik analysieren. In Österreich gibt es eines von wenigen Laboren weltweit, die diese Methode derzeit schon anwenden. Was ist drinnen in dem Honig, der in Österreichs Supermärkten angeboten wird?
Teil 3, 11.12.2024 – Honig – der Test
Die Ergebnisse des Tests sind alarmierend. Um Klagen zu vermeiden, raten uns Rechtsanwälte, den Test zu wiederholen. Mit einem Sachverständigen und unter notarieller Aufsicht.
Teil 4, 16.12.2024 – Honig – das Ergebnis
Ist auch in Österreich gefälschter Honig am Markt? Konkret hat unter notarieller Aufsicht einen Umwelt-DNA-Forensik-Test machen lassen. Das Ergebnis wird für heute erwartet. Im Studio zu Gast: Mag. Dr. Matthias Kopetzky. Er ist als Wirtschaftsforensiker ein gefragter Sachverständiger für Großverfahren bei Wirtschaftskriminalität. Und: Er ist Imker.
Die Firma Spar und Reve haben bereits auf das veröffentlichte Ergebnis des ORF reagiert und ihre Honigprodukte vom Markt genommen, um sie selber einer Analyse zu unterziehen.
Das Ergebnis der Untersuchung zeigt eindeutig, dass nur regional produzierter und vertriebener Honig unverfälscht ist. Der Konsument ist daher gut beraten seinem Imker in der Region zu vertrauen und nur regionalen Honig zu kaufen. Nur in einer kleinen überschaubaren Imkerei kann man auch davon ausgehen, dass nur das Hobby im Vordergrund steht und auch gute Qualität produziert wird.
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