Insektenallergie bei Bienen- und Wespenstichen

Beim unserem letzten Urlaub in der Südsteiermark Ende September ist mir aufgefallen, dass es noch immer eine sehr hohe Belastung durch Wespen gibt. Wir saßen beim Heurigen im Garten und genossen die Spätsommersonne. Natürlich darf in der Südsteiermark ein Glas Schilchersturm und eine Jause nicht fehlen. Angelockt durch den süßen Duft des bereits gehrenden Traubenmost konnten wir uns kaum vor Wespen währen. Obwohl sie ja nicht angriffslustig sind, sind sie doch sehr lästig und fliegen rund um den Jausenteller herum und es kommt dabei leicht vor, auch von einer gestochen zu werden. In unserem Fall hat es meine Frau erwischt. Sie zwickte mit ihrem Unterarm eine am Tisch herumkriechende Wespe ein und schon war sie gestochen. Obwohl wir uns der Gefahr bewusst waren, ließ es sich dennoch nicht vermeiden. Der Stich verlief glimpflich, da meine Frau nicht zu den Allergikerinnen zählt. Dennoch schmerzte der Stich und auch eine leichte Schwellung war bald zu erkennen. Meist folgt dieser Schwellung ein oft noch Tage später anhaltender Juckreiz. Entsprechende Salben leisten jedoch in einem solchen Fall etwas Linderung.

Wenn Allergiker von einer Biene oder Wespe gestochen werden, kann es rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen. Auch ältere Menschen entwickeln Allergien
und etwa ca. zwei bis drei Prozent der Menschen in Österreich leiden an einer Insektenallergie, die auch im Alter noch auftreten kann, so die Ärztekammer Oberösterreich. Ob Bienen- oder Wespenstiche heftigere Reaktionen hervorrufen, hängt vom Immunsystem des Menschen ab. Wenn dieses überempfindlich auf ein Insektengift reagiert, bleibt es nach einem Stich nicht nur bei einer lokalen Schwellung. „Es kommt dann zu massiver Atemnot, Kreislaufproblemen, Schwindel, Blässe und die Symptome werden immer schlimmer“.

Was tun bei allergische Schocks

Erste Hilfe bei allergischen Reaktionen nach Insektenstichen:

  • Sofort unter 144 Rettung rufen
  • Oberkörper hochlagern, zum Beispiel auf den Boden setzen, Oberkörper an Wand gelehnt
  • Stachel entfernen, Einstichstelle kühlen
  • Patienten beruhigen und zu ruhiger Atmung anhalten
  • Beengende Kleidungsstücke öffnen

Darüber hinaus sollte auch jede Imkerin- und Imker seine Erste-Hilfe Kenntnisse auffrischen. Weitere Informationen darüber wo und wann man einen solchen Erste-Hilfe Kurs besuchen kann, erhält man bei der nächsten Rotkreuzstelle oder dem Samariterbund.

Ich kenne Fälle wo Jungimkerinnen und Imker erst nach Jahren trotzt regelmäßiger Bienenstiche zu allergischen Reaktionen neigten. Nach der ersten Überreaktion sollte in solchen Fällen eine allergologische Abklärung mittels Blut- und Hauttest erfolgen. Denn für Allergiker stehen Notfallmedikamente – wie Pen oder Tabletten – zur Verfügung, die sie immer mitführen sollten. Bei einem Stich ist es wichtig, dass sich der Betroffene nur die eigenen Medikamente verabreicht.

Grundsätzlich ist jede angehende Jungimkerin oder Imker gut beraten bereits im Vorfeld einen solchen Test durchführen zu lassen. Hat man ein entsprechendes Ergebnis fällt einem die Entscheidung leichter ob man trotz bestehender Allergie mit diesem wunderschönen Hobby beginnt. Sind erstmal die ersten Anschaffungen getätigt und stellt man dann erst die Allergie fest, wird es schon etwas schwieriger eine Entscheidung zu treffen.

Bienenallergie bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass man dieses Hobby nicht trotzdem ausüben kann. Mit etwas mehr Vorsicht und den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen können auch durchaus Allergikerinnen und Allergiker eine Imkerei betreiben.

bite away erhältlich in jeder Apotheke

In einem früheren Beitrag habe ich mal über den sogenannten „bite away“ geschrieben. Der bite away ist ein patentiertes Medizinprodukt zur symptomatischen Behandlung von Juckreiz, Schmerzen und Schwellungen verursacht durch Insektenstiche und -bisse, wie zum Beispiel von Mücken, Wespen, Bienen, Hornissen oder Bremsen. Der bite away wird mit seiner keramischen Kontaktfläche an der Spitze des Stiftes auf der Einstichstelle bzw. dem Insektenstich platziert. Durch drücken der jeweiligen Taste (3 oder 6 Sekunden) wird das Keramikblättchen auf circa 51 °C erwärmt. Durch die starke Wärmeeinwirkung zerfällt das Eiweiß welches im Bienengift enthalten ist und der Schmerz und die Schwellung sollte gelindert werden. Sind die Begleitsymptome nach der ersten Behandlung noch nicht gänzlich verschwunden, können weitere Behandlungen bis zur Symptomlinderung durchgeführt werden.

Einige Jahre später muss ich sagen, ja er nützt im ersten Moment, aber wird man öfters als Imkerin oder Imker bei der Arbeit an den Völkern gestochen, gewöhnt man sich schnell daran. Schon nach wenigen Minuten verspürt kaum mehr einen Schmerz und der Stift verschwindet irgendwo im Medikamentenkasten und man denkt nicht mehr daran ihn hervorzuholen.


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