Zur Sommersonnenwende am 21. Juni erreicht das Bienenjahr seinen Höhepunkt und es wird uns alle verwundern, aber die Bienen bereiten sich schön langsam auf den Winter vor. Die Königin hat den Höhepunkt ihrer Legeleistung erreicht und beginnt schön langsam wieder etwas kürzer zu treten und die Arbeiterinnen haben bereits begonnen die Rähmchen und alle Fugen und Ritzen zu verkitten. Jetzt braucht man schon einen Stockmeisel, will man ein Rähmchen aus der Zarge herausziehen. Aber bis es soweit ist und die Winterbienen herangezogen werden, dauert es doch noch ein paar Wochen.
Seit einigen Tagen blüht bei uns in der Wachau die Linde und die Bienen sind damit beschäftigt die sogenannte Sommertracht einzubringen. Dies erkennt man auch beim Ablesen der Stockwaage. Es ist durchaus möglich, dass ein starkes Volk zur Lindenblüte zwischen 5 und 7 kg Nektar einträgt. Natürlich muss dieser dann auch noch getrocknet werden und das Gewicht nimmt wieder etwas ab, aber in meiner Region ist die Linde vermutlich die ertragreichste Tracht.
Bei den Linden unterscheidet man zwischen Sommerlind und Winterlinde. Die Sommerlinde blüht bereits im Juni, die Winterlinde etwas später Ende Juni bis Mitte Juli. Die Unterschiede sind fließend. Die Blätter der Winterlinde sind im Schnitt kleiner als bei der Sommerlinde. Ihre Unterseite ist blaugrün mit rostroten Haarbüscheln an den Aderverzweigungen. Hingegen sind die Blätter bei der Sommerlinde hellgrün. Abends und nachts wird der meiste Nektar abgeschieden. In der Imkerei ist sie aufgrund des sehr hohen Zuckergehalts ihres Nektars (30–74 %) und seines hohen Zuckerwerts (bis zu 3,57 mg Zucker/Tag je Blüte) eine geschätzte Tracht. Sie ist eine hervorragende Nektarquelle für Bienen, Honigerträge bis etwa 2,5 kg je Baum und Blühsaison sind möglich. Vom Lindenblütenhonig ist der „Lindenhonig“ zu unterscheiden; dieser enthält auch auf Honigtau zurückzuführende Anteile.
Mit der Sommersonnenwende neigt sich auch zur Freude jedes Imker die Schwarmlust der Völker einem Ende zu. Ich konnte dies auch bereits bei den letzten Kontrollen erkennen. Es waren kaum mehr Schwarmzellen zu finden. Da aktuell die Bienen ohnedies mit der Linde beschäftigt sind und erst die Honigräume geleert wurden, habe ich dieses Wochenende beschlossen erstmalig in dieser Saison auf die wöchentliche Schwarmkontrolle zu verzichten. Genauer gesagt, es war mir bei Temperaturen von um die 35° Celsius einfach zu heiß. Ich wollte nicht in dieser Hitze die Völker durchsehen und überlasse es den Bienen selber zu entscheiden, ob sie auf Urlaub fliegen wollen oder eher zu Hause bleiben. Wir werden ja nächstes Wochenende sehen, wie sie sich entschieden haben.
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