Im letzten Beitrag habe ich beschrieben worum es sich bei Propolis handelt und für welchen Zweck man es verwenden kann. In diesem Artikel möchte ich Euch zeigen, wie Propolis Tropfen oder Tinktur hergestellt wird.
Wie das rechte Bild veranschaulicht, versuchen die Bienen mit diesem Kitthartz die Wabengasse zur besseren Luftzirkulation abzudichten. Im rot gekennzeichnete Bereich sieht man, wie am Oberträger die Bienen versuchen den Freiraum zur Folie abzudichten. Es ist aber nicht zu verwechseln mit Wachs, das für den Überbau verwendet wird. Während die Bienen in den Sommermonaten hauptsächlich mit Wachs versuchen die Brutflächen zu vergrößern, wird in der kälteren Jahreszeit vorwiegend Propolis als Dichtmasse verwendet. Dieses Propolis wird nun durch abkratzen der klebrigen Masse mit dem Stockmeisel von der Wabe oder der Abdeckfolie gesammelt. Solange es noch aufgrund der erhöhten Temperatur in der Beute warm ist, kann es mit den Fingern einfach zu kleinen Kügelchen geknetet werden. Die so geformten Kugeln sammle ich in einem lebensmittelechten Behälter, um sie bei ausreichender Menge in Tropfen oder eine Tinktur umzuwandeln.
Zubehör
Für die Weiterverarbeitung des Propolis Rohmaterials, benötigt man:
- hochprozentigen Alkohol (95%igen Weingeist)
- einen Mörser zum zerreiben der Propolis Kügelchen
- eine Einwegspritze (erleichtert das Abfüllen)
- Tropfflaschen oder auch Apothekerflaschen
- mindestens 10g Propolis
Der hochprozentigen Alkohol (Weingeist) und Tropfenfläschchen sind in der Apotheke erhältlich. Ebenso die Einwegspritzen zum Abfüllen in die Tropfenfläschchen. Anstelle der Einwegspritzen kann aber auch ein kleiner Trichter verwendet werden.
Damit die klebrigen zähen Kügelchen auch mit dem Mörser zerstoßen werden können, friere ich sie einige Stunden im Gefrierfach bei 15-20 Grad Celsius ein. Danach lassen sich diese leicht zerbröseln. Man muss sich jedoch beeilen, denn schnell erreicht das Propolis durch die Bearbeitung wieder Zimmertemperatur und verklebt den Mörser. Hilfreich ist es auch, wenn auch der Mörser, sofern er aus massivem Stein ist, mit in das Gefrierfach oder die Kühltruhe wandert. Dann gestaltet sich das zermahlen einfacher. Sollte er sich dennoch einmal verkleben, kann man ihn leicht mit heißem Wasser reinigen.
Das Ergebnis sind kleine Propoliskörner. Aufgrund der Konsistenz ist es jedoch kaum möglich es noch weiter zu verfeinern.
Die fein gestoßenen Körner werden, nachdem man diese mit einer Küchenwaage gewogen hat, in ein Glas mit verschließbarem Deckel gegeben. Hierzu verwendet man am Besten ein einfaches Marmelade- oder Honigglas.
Je nach gewünschtem Mischverhältnis wird nun hochprozentiger Alkohol hinzugegeben und verschließt es mit dem Deckel. In meinem Fall versuche ich eine 20%ige Propolis Lösung herzustellen. Ich gebe also zu 10g Propolis 40g Alkohol hinzu.
Diese Mischung wird nun mehrmals täglich gut durchgeschüttelt. Nach ein bis zwei Tagen kann man schon erkennen, dass der Alkohol sich bräunlich verfärbt.
Es gibt keine genaue Vorgabe, wie lange das Propolis im Alkohol gelöst werden soll. Es bleiben auch in jedem Fall Schwebeteilchen zurück, die sich nicht auflösen. Die müssen auch vor dem Abfüllen durch einen Filter entfernt werden.
Bei meinem ersten Versuch habe ich zwei Wochen lange die Mischung regelmäßig gut durchgeschüttelt. Damit soll soviel als möglich des Propolis heraus gelöst werden. Filtern kann man die so gewonnene Flüssigkeit entweder unter Zuhilfenahme eines Kaffeefilterpapiers oder man lässt die nicht gelösten Schwebteilchen im Glas mehrere Stunden absinken, um danach die so geklärte Flüssigkeit mit der Einwegspritze langsam aufzuziehen und sie direkt in die Tropfenflächen zu füllen.
So konnte ich insgesamt 8 Stück Tropfenfläschchen mit je 5ml Inhalt abfüllen. Damit sollte der Eigenverbrauch im Winter abgedeckt sein.
Fertig sind nun die gewonnenen Propolis Tropfen und können sofort angewendet werden. Hat man mit der Einnahme der Tropfen noch keine Erfahrung, so rate ich, wie ich auch bereits im ersten Teil zu diesem Beitrag erwähnt habe, etwas vorsichtiger zu beginnen. Zuerst sollten nur wenige Tropfen (3 bis 5 Tropfen) eingenommen werden. Werden keine unerwünschten Reaktionen festgestellt, kann die Dosis etwas erhöht werden. Es ist auch möglich die Tropfen zuvor auf einer gesunden Hautstelle in geringen Mengen aufzutragen und etwas einzureiben. Verändert sich die Haut in den ersten Stunden nach der Anwendung nicht und zeigen sich auch keine starken Rötungen, kann man davon ausgehen, dass keine allergischen Reaktion zu erwarten sind. Aber dazu habe ich Euch ja schon im ersten Teil berichtet. Weitere Informationen dazu findet man auch in großen Mengen im Internet.
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